Logbuch #9 – Ruta 40

Logbuch #9 – Ruta 40

📍Ruta 40 Km4040 – 📍 Quilmes und 📍Alemania

Auf meiner Weiterreise von Fiambalá war ich wieder auf der Ruta 40 unterwegs – und das Straßenbild wechselte ständig: mehrfarbige Berge, tiefe Schluchten, endlose Weiten. Unterwegs erreichte ich den Kilometer 4040. Klar, dass ich dort anhielt, ein paar Fotos machte und diesen besonderen Moment festhielt – die Ruta 40, Kilometer 4040.

Dann kam ich an den Ruinen der Quilmes an – ein wirklich beeindruckender Ort mit einem großartig gestalteten Museum. Dort gibt es einen Kinosaal mit Filmvorführung (englische und portugiesische Untertitel), Hologramme, restaurierte Fundstücke und anschauliche Präsentationen zur Geschichte dieses indigenen Volkes.

Ein Teil der Stadt wurde in den 1990er-Jahren von der Universität Buenos Aires rekonstruiert. Besonders faszinierend fand ich, wie die Quilmes schon lange vor Christus Häuser bauten – mit Doppelwänden und Füllmaterial, um Wind, Schnee und Regen draußen zu halten. Auch ihre Handwerkskunst beeindruckte mich: vom Weben bis zum Bronzeguss.

Da ich in Motorradkleidung unterwegs war und es bereits sehr warm wurde, fragte ich einen der Mitarbeiter, ob es eine kleine Runde gäbe. Rodrigo nahm sich spontan Zeit und führte mich durch den unteren Teil der Anlage. Vieles hatte ich zwar schon im Museum oder im Film gesehen, aber seine Erklärungen vor Ort – komplett auf Spanisch – halfen mir, die Details noch besser zu verstehen. Zum Abschluss gab er mir noch den Tipp für einen Aussichtspunkt, den ich anschließend besuchte.

Von dort ging es weiter nach Cafayate – eigentlich ein Ort, an dem man problemlos mehrere Tage verbringen könnte: mit Bodegas, Wanderungen und Ausflügen in die umliegenden Dörfer. Den Abend verbrachte ich in der Fábrica de Cervezas, und am nächsten Morgen gab es im Hospedaje von Monica einen regelrechten Informationsschwall auf sehr schnellem Spanisch. Die anderen Gäste lachten, als Monica den Raum verließ, weil sie meine Unsicherheit bemerkt hatten. Meine Antwort „Damit ist meine Spanisch-Batterie für heute leer“ stimmte natürlich nicht – wir redeten noch eine Weile weiter.

Die Weiterfahrt führte mich über die Ruta 68 nach Salta – eine beeindruckende Strecke mit wilden Felsformationen, bunten Bergen und einem Fluss, der sich durchs Tal schlängelt. Endlich traf ich auch mal wieder auf andere Motorradreisende.

Einer der schönsten Stopps unterwegs war im Dorf Alemania – genauer gesagt am Bahnhof Alemania. Vor gut 100 Jahren lebten hier viele Deutsche, daher stammt der Name. Klar, dass ich hier anhalten musste. Der Bahnhof ist nun Gaststube und auf dem Bahnsteig gab es Humita en chala (Maismasse mit Käse, im Maisblatt gedämpft) und Locro (ein Eintopf aus Mais, Bohnen, Fleisch und vermutlich auch Innereien) – serviert unter den wachsamen Augen einer Katze, die beim Locro plötzlich auf dem Tisch stand. Zum Abschluss noch einen cafecito, dann ging es weiter in Richtung Salta.


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