Aus der Region 📍Jujuy durch die Hochwüsten zum📍Paso de Jama 🇦🇷 ➡️ 🇨🇱
Am Dienstag verließ ich Salta und folgte der Ruta 9 – eine wunderschöne, kurvige Strecke, die mich in die Region Jujuy brachte. In der Hauptstadt San Salvador de Jujuy legte ich eine kurze Pause am Platz Belgrano ein, direkt neben dem imposanten Verwaltungsgebäude der Region. Ein Bondiola-Sandwich später ging es weiter – ich war früh unterwegs und beschloss, direkt bis Humahuaca zu fahren, auf knapp 3.000 m Höhe.

Mit Coca-Blättern im Mund, wie fast den ganzen Tag, stoppte ich in Humahuaca an der einzigen Tankstelle um mit anderen Motoviajeros zu sprechen und Erfahrungen auszutauschen. Ich entschied mich dann kein Hotel zu suchen und noch zum Cerro de los 14 Colores hoch zu fahren. Die Anfahrt war holprig – unterwegs verlor ich sogar meine frisch gekaufte Flasche Wein und Wasser. Auf 4.250 m angekommen, passierte ich die Schranke zum Aussichtspunkt – sie war offen, aber kein Mitarbeiter in Sicht. Also beschloss ich, dort zu bleiben. Im letzten Licht baute ich mein Zelt auf und bereitete mich auf eine sternenklare Nacht vor.






Die Stimmung war magisch: Fotos bis die Akkus leer waren, dann ins Zelt, denn die Temperaturen fielen schnell. Gegen 1 Uhr frischte der Wind stark auf – so stark, dass ich nochmal rausmusste, um alles zusätzlich abzuspannen. Geschlafen habe ich danach wenig, die Luft wurde dünner, das Atmen etwas schwerer und der Wind rappelte wie wild am Zelt. Als die Sonne aufging, war die Landschaft atemberaubend. Während ich noch im Zelt lag, zog plötzlich eine Herde Lamas vorbei – ein grandioser Moment. Doch beim Abbau kamen Kopfschmerzen – die Höhe forderte ihren Tribut.










So fuhr ich wieder ins Tal. Mit der Zeit wurden die Kopfschmerzen besser, trotzdem suchte ich am Nachmittag ein Hotel. Am Abend fühlte ich mich wieder fit genug, um in Tilcara essen zu gehen – Estofado vom Lama mit Reis 🦙. Am nächsten Morgen erzählte ich dem Portier von meinen Kopfschmerzen. Seine Antwort: „Kontinuierlich Coca-Blätter konsumieren.“ Stimmt – in der Nacht und am Morgen hatte ich sie nicht genutzt. Also gab es zum Frühstück erstmal Coca-Tee.
Von der Ruta 9 ging es weiter auf der Ruta 52 vorbei an Purmamarca – hier bin ich kurz reingefahren und schnel wieder raus, ein Souvenirladen nach dem anderen und als ich nur kurz anhielt um eine Flasche WQasser zu kaufen hing schon jemand an mir wegen Parkgebühr, Also weiter über den Sattel – Cuesta de Lipán – dieser windet sich über 4.000 m hoch, mit immer stärker werdendem Wind – hinunter zu den Salinas Grandes. Eine beeindruckende Aussicht: endlose Weite, gleißendes Weiß.
In den Salinen angekommen, traf ich eine Gruppe Motorradreisender aus Rosario. Wir unterhielten uns lange, und am Ende erhielt ich sogar eine Einladung nach Rosario. Eigentlich wollte ich mit dem Motorrad auf den Salzsee, aber allein war mir das Risiko zu hoch. Eine Allrad-Tour wollte ich auch nicht buchen – zu viel Gepäck, das ich hätte zurücklassen müssen.
Zum Glück traf ich beim nächsten Stopp in der Saline Lucas. Er fragte nach, und für 15 € hatten wir schnell einen Guide organisiert, der uns mit dem Motorrad über den Salzsee führte. Verschiedene Spots, Fotos und der Blick über die endlose Fläche – ein großartiges Erlebnis.

















Danach fuhr ich weiter Richtung Jama, der Grenzstadt zu Chile. Die Strecke führte durch die Hochwüste Salar de Olaroz, wieder auf rund 4.000 m Höhe. Mit Coca war das gut zu meistern – aber der Wind wurde immer heftiger, die Kälte drang durch die Kleidung.
Auf den letzten 50 km erwischte mich dann ein Sandsturm. Das Visier war komplett verdreckt, die Sicht eingeschränkt – mit Sonnenbrille unter der Blende ging die Sicht für mich verloren. Schließlich fuhr ich in eine Sandwehe – ein kurzer Schreck, doch ich war vorbereitet, ein Motorradfahrer hatte mich beim letzten Tankstopp schon gewarnt.






Endlich erreichte ich Jama. Zuerst flüchtete ich in die Tankstelle, um wieder warm zu werden. Ein Hotel hatte ich nicht gebucht – das direkt an der Tankstelle war voll. Der Tankwart telefonierte herum, und nach einer Stunde wurde ich abgeholt. Zwei Hunde, Tarzan und Rambo, begrüßten mich freundlich. Später ging es noch ins nahe Restaurant, wo ich Marco und Ignacio kennenlernte – sie waren auf dem Weg nach Machu Picchu. Wir redeten lange, und am Ende luden sie mich sogar zum Essen ein.
Im aufgeheizten Zimmer schlief ich tief und fest – erstaunlich, dass mir die Höhe von 4.200 m keine Probleme bereitete. Allerdings war ich ja auch den ganzen Tag und nachts mit Bonbons weiter mit Coca versorgt. Am nächsten Morgen frühstückte ich in der Tankstelle und traf Marco und Ignacio. Dann ging es auch für mich weiter: Über die Grenze nach Chile.


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