Die ersten Tage in Peru: 📍Tacna, 📍Tarata, 📍Titicacasee und 📍Pallay Punchu
Der nächste Abschnitt führte mich über die Grenze nach Peru. Nach einer Pause an der Grenzstation und viel Papierkram durfte ich endlich einreisen. Dabei traf ich gleich mehrere Motorradreisende: zwei Brasilianer, die zum Machu Picchu unterwegs waren, und zwei Argentinier mit demselben Ziel. Wir quatschten lange, lachten viel – und mit den Brasilianern gab es sogar einen Schluck Schnaps. Zum Abschied schenkten sie mir eine Flasche ihres eigenen, selbst hergestellten Getränks.
Von der Grenze ging es nach Tacna. Schon auf den ersten Kilometern in der Stadt war klar: Hier ist richtig Leben auf den Straßen. Ohne lange zu suchen, hielt ich bei einem Hotel an, das modern und neu aussah – ein Glückstreffer. Für knapp über 20 Euro bekam ich ein sehr günstiges, aber top ausgestattetes Zimmer inklusive Tiefgarage.
Am Abend zog es mich zu Fuß durch die Straßen und Gassen bis ins Zentrum. Viele Markthallen mit winzigen Geschäften erinnerten mich an Salta – vollgestopft bis unter die Decke, dort bekommt man einfach alles. Später ging es in einen Taproom, wo ich einen Burger und Biere der Brauerei 7Vidas probierte – erkennbar am Logo mit der Katze. Ein perfekter Abschluss für den Tag.








Am nächsten Morgen startete ich noch einmal in die Stadt, auf der Suche nach einem Benzinkanister fürs Motorrad. Ich irrte von Werkstatt zu Werkstatt, wurde aber nicht fündig. Immerhin konnte ich in einem Einkaufszentrum noch eine neue SD-Karte für meine Kamera besorgen. Gegen zwei Uhr machte ich mich schließlich auf den Weg aus Tacna heraus und fuhr hoch bis nach Tarata.
Die Strecke war ein echtes Highlight: eine schmale Serpentinenstraße durch die Berge, hinauf bis auf 3.500 Meter. Von dort fuhr ich noch ein Stück weiter zu den Thermen von Ticaco. Spät am Abend gönnte ich mir dort ein Privado – eine große Badewanne, frisch gefüllt mit heißem Wasser. Zwei Runden später war ich völlig entspannt, aber auch ziemlich müde. Der Rückweg die Treppen hoch in Motorradklamotten war in der dünnen Luft ganz schön anstrengend.












Zurück in Tarata fand ich schnell ein günstiges Hostel – etwas über 10 Euro die Nacht. Allerdings stellte ich fest: Hier läuft alles nur mit Bargeld, und davon hatte ich viel zu wenig. Am nächsten Morgen konnte ich für 10 Sol – etwa 2,50 Euro – gerade einmal 0,6 Gallonen Sprit kaufen. Zum Glück reichte das, um weiterzukommen.
Von Tarata führte mich die Route weiter durch die Berge, noch einmal hinauf auf über 4.700 Meter, fast bis an die bolivianische Grenze. Danach warteten rund 90 Kilometer Schotter, Staub und Alpakas bevor ich in Ilave ankam. Dort war viel los: Volksfest, Baustellen, Trubel. Doch ich wollte schnell weiter, endlich den Titicacasee sehen.








Je weiter ich fuhr, desto dichter wurden die Wolken. In Chucuito entschied ich mich dann für einen Stopp und fand ein schönes Hotel – perfekt, um Kraft zu tanken. Dort lernte ich Jules und Dominik kennen, die ebenfalls den Regentag nutzten, um hier eine Pause einzulegen. Wir tauschten viele Tipps aus und hatten tolle Gespräche. Am Ende stand mein nächstes Ziel fest: Pallay Punchu – die bunten Berge.
Am nächsten Morgen ging es zunächst auf der Bundesstraße 3 durchs geschäftige Juliaca und weiter nach Pucará, wo ich mitten in einen Festzug geriet. Danach bog ich von der Hauptstraße ab und kämpfte mich über einen steinigen Trail, stellenweise überflutet und matschig. Zwischen Lamas, Alpakas und kläffenden Hunden brauchte ich länger als gedacht. Als ich schließlich den Trail hinunter zur Lagune Langui erreichte, war es bereits dunkel.
Also blieb nur eine Option: Zelten. Auf 4.400 Metern Höhe schlug ich mein Lager auf. Trotz der Höhe war die Nacht mild und wunderschön – ein Platz, der sich ins Gedächtnis einprägt.









Am nächsten Morgen füllte ich im Ort an der Lagune meine Wasservorräte auf. Zum Frühstück gab’s zwei Bananen und zwei trockene Donuts, dann ging es weiter: hinauf zu den bunten Bergen von Pallay Punchu.
Die Auffahrt war abenteuerlich – Schotterserpentinen mit atemberaubender Aussicht auf die Lagune. Oben am Parkplatz ließ ich Airbag und Helm am Motorrad und schnallte mir nur den Tankrucksack auf den Rücken. Doch schon nach wenigen Metern merkte ich: Die Höhe und der Anstieg waren zu viel für mich.






Also kam die Drohne zum Einsatz 😂 – und so konnte ich die bunten Berge trotzdem aus der besten Perspektive einfangen.


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