📍Machu Picchu, 📍Santa Teresa und 📍Aqua Calientes
Über die Anden nach Santa Teresa
Von Cusco ging es weiter über die Ruta 28B – eine spektakuläre Strecke: endlose Kurven, steile Abgründe, Nebel und Wolken. Dahinter begann der Übergang in Richtung Amazonas: grün, bunt, voller Bananenstauden und Kaffeeplantagen.





Die letzten Kilometer nach Santa Teresa waren langsam: Die Straße wird seit Jahren gebaut, immer wieder von Regenzeiten beschädigt, eine einzige Baustelle. Dort gruppierte ich mich mit zwei argentinischen Motorradfahrern und wir quartierten uns im ersten Hotel des Ortes ein. Am Abend gingen wir gemeinsam essen – die beiden legten sich früh hin, ich zog noch weiter und suchte mir eine Bar.
Anreise nach Aguas Calientes
Am nächsten Morgen ging ich um sieben Uhr zum Schalter von PeruRail. Mein Hotel hatte mir geraten, möglichst früh dort zu sein – und tatsächlich war ich der einzige Kunde. Später stellte sich heraus, dass der Waggon ohnehin nur halb belegt war – ich hätte also ausschlafen können. Für 75 Dollar kaufte ich mein Ticket für Hin- und Rückfahrt.
So hatte ich Zeit, gemütlich zu frühstücken, meine Sachen zu packen und noch Mittag zu essen. In einem Restaurant bestellte ich nach der Karte („la carta“), sagte aber „el menú“ – und bekam prompt das Tagesmenü: Suppe, Hauptgericht, Tee. Alles top – und mit 10 Soles (2,50 €) der normale Preis, das Restaurant war auch gut gefüllt.





Zum Bahnhof ging es per Taxi, dort noch ein Kaffee für 15 Soles – die Touristenpreise begannen also schon hier. Der Zug hatte Verspätung, Proteste auf der Strecke sorgten für Verzögerungen. Am Nachmittag erreichte ich Aguas Calientes und traf zufällig wieder die beiden Argentinier. Direkt am Ticketschalter bekam ich noch ein Ticket für den nächsten Tag, 13 Uhr, für die klassische „Ruta 2“ durch Machu Picchu.






















Am Abend schlenderte ich durch die Kneipenstraße und aß in einem vom Hotel empfohlenen Restaurant – Alpaca-Steak mit Pasta in Huancaína-Soße, hervorragend.
Machu Picchu
Am nächsten Vormittag ging es mit dem Bus hoch – 25 Dollar für die kurze Fahrt. Am Ticketschalter wurde ich von Guides angesprochen. Die wollten 50–80 Dollar, doch ich wartete ab. Schließlich wurde ich mit einem italienischen Mitreisenden zusammengesteckt, und wir teilten uns einen Guide für 200 Soles (ca. 40 €). Eine über zwei Stunden lange Tour, sehr günstig und extrem spannend.
Die Inka waren eine Hochkultur – Architektur, Landwirtschaft, Handwerk, Organisation. Ohne die Spanier, die sie gewaltsam stoppten, wäre daraus wohl eine Weltmacht geworden. Die Anlage selbst ist überwältigend. Für mich ein Gänsehautmoment, dort zu stehen.






















Ein zusätzlicher Tag in Aguas Calientes
Eigentlich wollte ich am nächsten Tag abreisen. Doch der Bahnverkehr war wegen Protesten und Manipulationen an der Strecke eingestellt, und mein Magen spielte nicht mit. Also blieb ich noch eine Nacht länger, ging etwas durch den Ort und saß auf der Terrasse meines Hotels – eine Terrasse, die sich als eine der bekanntesten im Dorf herausstellte. Ein Glücksgriff bei der Buchung.





Rückweg nach Santa Teresa
Am Morgen schnürte ich meinen Rucksack und machte mich zu Fuß auf den Weg zurück entlang der Bahntrasse. Viele andere Reisende waren ebenfalls unterwegs. Besonders in Erinnerung bleibt mir das Gespräch mit einem der Demonstranten: Er erklärte mir, dass es um die Monopolstellung der Bahn- und Buslinien gehe, die mit hohen Preisen und mangelnden Alternativen die Region belasten. Er wollte auch gerne wissen was ich gezahlt hatte, der Preis verwunderte ihn. Der Aufschlag bei den Touristen ist einfach saftig.
Unterwegs boten Locals kreative Alternativen an: provisorische Wagen auf den Gleisen, teilweise mit Motorrädern angetrieben, um Touristen samt Gepäck zu transportieren. Spannend zu sehen, doch ich lief lieber selbst. Knapp zwei Stunden, zehn Kilometer – und ich war zurück in Santa Teresa.










Mein Motorrad wartete sicher in der Garage des Hotels. Nach einer letzten Nacht dort, Frühstück und etwas Geduld wegen einer Straßensperrung, ging es schließlich weiter – zurück in Richtung Anden.


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